Sigrid Hess

Leitlinien-Werkstatt für Microsoft-Teams

3. Oktober 2022

Mittlerweile hat Microsoft Teams in sehr vielen Unternehmen einen Platz gefunden. Es bedient den Wunsch nach schneller Kommunikation und gemeinsamer Datei-Bearbeitung. Und spart damit Zeit und unnötige Prozessschleifen. Oder?

Was ich höre, wenn ich mit Menschen spreche ist: „Teams kommt jetzt zu allem anderen noch dazu und obendrauf, ich verliere den Überblick, von überallher kommen die Infos herein!“ oder auch: „Teams ist recht und schön, aber wenn es wirklich wichtig ist, schreibe ich lieber eine E-Mail!“

Was ich nur selten sehe, ist ein gelungener Transfer der internen Kommunikation von Outlook nach Teams. Aber da müssen wir hin! Warum? Das sehen Sie vortrefflich in diesem kleinen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=QIqA_YKeboc

Es ist übrigens 10 Jahre alt!

Damit die Kommunikation und auch der Informationsaufbau in Teams gelingen kann, braucht es dringend Vereinbarungen. So wie wir Vereinbarungen auch schon für die gemeinsame Laufwerksablage brauchten.

Neudeutsch heißt das „Governance“ – ich verwende hier den Begriff „Leitlinien“ wie auch schon in meinem ersten Artikel zu diesem Thema /1/.

Natürlich gibt es nicht DIE Lösung für alle. Es wird nötig sein, dass Sie als Team sich zusammensetzen und einen Fragenkatalog abarbeiten. Aus den gefundenen Antworten ergibt sich dann die für Sie passende Leitlinie.

Hier biete ich Ihnen die Fragen an, denen entlang Sie Ihren eigenen Leitlinien-Workshop gestalten können. Teilweise mit kurzen Erläuterungen oder auch Hinweisen zu Best Practices. Die Antworten findet ihr Team – wenn Sie sich darauf einlassen und miteinander darüber sprechen.

Kommunikation

Wann wird ein Team erstellt? Wie wird der Name gefunden? Gibt es eine Namenskonvention?

Gibt es eine Mindestzahl oder eine maximale Anzahl von Kanälen pro Team? Wie werden Kanäle benannt?

Wann sind private Kanäle oder freigegebene Kanäle sinnvoll?

(Meine Antwort auf diese Frage bräuchte einen eigenen Artikel. Wenn Sie den würden lesen wollen, schreiben Sie mir das in die Kommentare.)

Welche Nachrichten werden im Chat geteilt, welche in Kanalbeiträgen?

Was ist mit dem Kanal „Allgemein“?

Wann werden Erwähnungen verwendet?

Welche Tags gibt es?

Was erwarten wir – wird immer alles gelesen oder nur die Infos mit Erwähnungen?

Wie ist die Antworterwartung?

Was geschieht noch in Outlook? Was auf gar keinen Fall?

Dateien

Welche Dateien werden wie lange in Teams-Kanälen gespeichert?

Nur für die Dauer der Bearbeitung oder dauerhaft?

Wenn nicht dauerhaft, wohin kommen die Dateien danach?

Gibt es Vorgaben für eine Dateinamensyntax?

Wenn ja, wer legt sie fest und wo wird das dokumentiert?

Verschriftlichen Sie die Ergebnisse Ihres Workshops und haben Sie ein wachsames Auge darauf. Denn Teams ist angetreten, um die interne Kommunikation besser zu machen als Outlook. Das gelingt auch, wenn wir uns darauf einlassen.

Anmerkung:

/1/ Sigrid Hess: Leitlinien für Teams – Regeln für gute Zusammenarbeit, Teamworkblog, erschienen am 29. Jul 2019, abrufbar unter http://www.teamworkblog.de/2019/07/leitlinien-fur-teams-regeln-fur-gute.html

Nach diesem Artikel habe ich eine Fortsetzung geschrieben:

Sigrid Hess: Leitlinien für Meetings und Aufgaben unter Microsoft 365, Teamworkblog, erschienen am 24.10.2022, abrufbar unter: https://www.teamworkblog.de/2022/10/leitlinien-werkstatt-fur-meetings-und.html