30. April 2018
OneNote ist praktisch – ohne jeden Zweifel. OneNote ist auch einfach und intuitiv zu bedienen… Ja… so am Anfang. Doch früher oder später kommen Fragen wie: – wer genau hat eigentlich wie Zugriff auf die Daten? Wie ist das mit Synchronisation zwischen Büro-PC und Smartphone oder iPad? Wie funktioniert OneNote auf dem SharePoint?
Auf diese Fragen findet sich die Antwort nicht ganz so leicht. Ich versuche hier die nicht ganz so offensichtlichen Zusammenhänge deutlich zu machen und „gern genommene“ Fallen zeigen.
Das ist im Einzelnen:
OneNote nimmt immer seine Zugriffsrechte vom Speicherort. Immer. OneNote hat kein eigenes Freigabesystem (auch wenn es bis zur Version 2010 so tut als ob). Daher ist der Speicherort des Notizbuches einerseits die erste Frage, die man beim Erstellen eines Notizbuches beantworten muss und auch im Zusammenhang mit der potenziellen Zusammenarbeit die wichtigste.
Vergabe von Lese- oder Schreibrecht auf ein Notizbuch auf SharePoint
Wer Zugriff auf den Speicherort hat, hat Zugriff auf die Information. Ende der Geschichte. OneNote bildet einen Ordner mit Dateien darin (die Abschnitte) und verhält sich nicht anders als jede andere Datei auch. Ein Link kann verschickt werden, nötig ist es nicht. Jeder der Zugriff auf den Speicherort hat, kann auch die darin enthaltenen Dateien öffnen und bearbeiten. Öffnet man eine Datei – die identisch ist mit einem Abschnitt – öffnet sich das komplette Notizbuch. Ähnlich, wie sich auch in Excel immer die ganze Mappe mit allen Tabellenblättern öffnet.
Hier hat der Besitzer des Notizbuches mehr Möglichkeiten. Zugriffsrechte können „einzeln“ vergeben werden – auch hier in Abhängigkeit von der Rechtestruktur des Speicherortes. Ein Notizbuch auf OneDrive kann recht einfach per Link an beliebige Personen freigegeben werden. SharePoint ist meist begrenzt auf Mitarbeitendes des eigenen Unternehmens.
Verschieben eine Notizbuches von einem geteilten Laufwerk auf OneDrive
Möglicherweise haben Sie ein Notizbuch zunächst auf dem Laufwerk gespeichert und wollen es nun auf OneDrive verschieben? Das muss man unbedingt in der richtigen Weise tun, denn einfaches Hochladen führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Der Grund dafür: auf der Laufwerkablage ist das Notizbuch ein Ordner, auf SharePoint ist es eine Datei.
Das beste Vorgehen: Erstellen Sie ein neues Notizbuch auf SharePoint, öffnen Sie es in OneNote und verschieben Sie dann die Abschnitte vom alten in das neue Notizbuch. Schließen und löschen Sie das alte Notizbuch.
In OneNote werden alle geöffneten Notizbücher lokal synchronisiert.
Auch das ist sehr praktisch, ohne jeden Zweifel. Eine Falle wird das, wenn ein gemeinsam genutztes Notizbuch am Speicherort verschoben oder umbenannt wird. Dann wird die Synchronisierung ausgesetzt und jeder arbeitet nur noch in seine lokale Kopie hinein. Zu erkennen ist dies am roten Warnpunkt:
momentan nicht synchronisiertes Notizbuch
Wenn ein Notizbuch umgezogen oder umbenannt werden soll, gibt es nur einen guten Weg:
• alle Beteiligten schließen das Notizbuch
• einer tut was nötig ist
• alle öffnen das Notizbuch wieder.
Wurde ein ganzes Notizbuch versehentlich gelöscht, und gibt es nur noch eine oder mehrere lokale Kopien davon funktioniert folgende Rettungsaktion:
Datei – Exportieren (oder Speichern unter) – Notizbuch – Als OneNote Paket.
So wird eine Art zip-Datei des gesamten Notizbuches erzeugt. Diese Datei speichern Sie an einen interims-Speicherort ab. Öffnen Sie sie von dort und speichern Sie die entpackte Datei neu. Eventuelle Freigaben müssen allerdings neu erstellt werden.
26. Februar 2018
Ein Beruf fehlt in unserer digitalisierten Welt: jemand, der sich hauptamtlich darum kümmert, dass ein Unternehmen oder eine Behörde archivrelevante Informationen auch tatsächlich angemessen und wieder auffindbar verwahrt.
Das fiel mir so richtig auf bei einem Gespräch, in welchem ich von einem Inhaber erfuhr, der sich sinngemäß beklagte: „Ganz früher hatten wir eine Registratur. Dort gab es einen hauptamtlichen Archivar. Wenn ich irgendetwas wissen wollte, ging ich zu ihm und konnte die Information bekommen. Heute haben alle Leute das irgendwo auf ihren Rechnern und ich habe kaum noch Möglichkeiten, an Informationen aus erster Hand zu kommen.“
„Ja, aber dafür haben wir doch unser archivsicheres DMS (Dokumentenmanagementsystem)!“ höre ich jetzt andere Stimmen rufen. Ja, auch das stimmt. Und außerdem haben wir ein CRM, Jira, Confluence, SharePoint und so weiter. Microsoft hat recht neu – die Werkzeuge Teams, Planner und Delve mit Office 365 für Unternehmen herausgebracht.
Diese Tool erarbeite ich gerade. Sie sind anders als andere Microsoft Produkte: auf die Teamarbeit ausgerichtet, intuitiv bedienbar, mobilfähig. Außerdem sind sie auch noch ein weiterer Kanal, in welchem Informationsströme fließen. Hier sind die Grenzen zwischen „kollegialem Geplauder“ und archivwerter Information ist zunehmend schwerer zu ziehen.
Alle genannten Tools – daneben natürlich auch Outlook und OneNote – haben Nutzen für die Kommunikation und den Informationsfluss in Teams. Doch: Es braucht dringend ein Konzept für die Nutzung und Konventionen. Das ist schon so bei einfacher Ablage auf dem Explorer, das ist so innerhalb von SharePoint, das ist so in den Microsoft-Tools Teams und Planner. Der Hauptnutzen ist die Zusammenarbeit .Doch wenn jeder das „irgendwie“ macht – dann kommt eben auch „irgendwas“ am Ende raus.
Wenn beispielsweise Sven in drei Teams ist, und in jedem Team wird Microsoft Teams verwendet, ist es gut möglich, das das auf dreierlei unterschiedliche Weise geschieht.
Team A nutzt Teams in vollem Umfang – hat dort Registerkarten mit Excel-Tabellen, OneNote und natürlich auch die Dokumente (die hier im Zugriff sind, aber auf SharePoint gespeichert)
Team B macht die Aufgabenüberwachung komplett in Planner, Dokumente sind, aus historischen Gründen, auf dem lokalen Laufwerk gespeichert.
Team C wiederum hat die Aufgabennachverfolgung und Protokolle in Form von SharePoint-Listen angelegt, auch alle Dokumente sind auf SharePoint in Bibliotheken angelegt. Allenfalls die Chat-Funktion von Teams wird genutzt – wenn überhaupt.
Soweit ist das Problem noch nicht groß – Sven kommt damit klar. Doch wenn Sven den Arbeitsplatz wechselt und Marc übernimmt, braucht er lange, bis er sich in den unterschiedlichen Strukturen zurechtfindet und produktiv arbeiten kann. Und wenn wir uns 5 Jahre in die Zukunft denken – dann stelle ich es mir schwierig vor, nochmals herauszufinden, wie eigentlich eine bestimmte Entscheidung zustande kam. Natürlich sind da Protokolle und Beschlüsse aus Sitzungen. Wenn das genügt, haben wir auch kein Problem. Doch ich sehe das Risiko: dass wir uns verheddern in all den Strängen der Informationsflüsse auf verschiedensten Kanälen.
Es braucht einen Dokumentar – damit meine ich nicht eine Person, die einfach alles entgegennimmt und einsortiert, wie das vielleicht früher war, sondern eine Person, die sich wirklich gut auskennt mit den Tools, die im Haus zur Verfügung stehen, die Teams berät bei der Entscheidungsfindung, wie man dies oder jenes Thema am besten dokumentiert. Und natürlich auch sagt, was wirklich langfristig Relevanz hat und was nicht. Und so auch Standards im Haus etablieren kann.
Wenn Sie einen solchen Beruf kennen, ihn selbst ausüben oder es in Ihrem Unternehmen jemanden gibt, der so etwas in dieser Art tut, freue ich mich sehr über eine Nachricht in den Kommentaren oder als E-Mail.